Im Internet funktioniert alles mittels Kommunikation. Diese findet zwischen Deinem Webbrowser und einem Webserver statt. Nimmst Du Kontakt zu diesem Server auf, sollte die Datenübertragung sicher sein. Zur Verschlüsselung von Informationen im Internet kommt das SSL-Zertifikat zum Einsatz.
Die Bestellung über einen Online Shop erfordert beispielsweise die Eingabe Deiner persönlichen Daten. Auch beim Ausfüllen eines Kontaktformulars will die jeweilige Seite Informationen zu Deiner Person und zu Deinem Anliegen erhalten.
Ohne SSL-Zertifikat kann ein sicherer Datentransfer nicht gewährleistet werden. Vor allem in größeren Netzwerken kann dies zu Datenmissbrauch führen. Im schlimmsten Fall führt dies zum Verlust der eigenen digitalen und realen Identität, indem sensible Informationen wie Kontodaten oder Krankenakte ausgelesen werden.
Die Funktionsweise des SSL-Zertifikats
Das SSL-Zertifikat kommt einer Datenverschlüsselung gleich. Zum Auslesen der Informationen sind zwei Keys notwendig. Mithilfe von Private Key und Public Key wird der Abruf von Daten ermöglicht. Die Keys sind aus Zahlenkombinationen zusammengesetzt, wobei der Public Key der Verschlüsselung dient und der Private Key zur Entschlüsselung beiträgt. Eine unbeteiligte Person benötigt die Schlüssel, um sich in das System zu hacken. Das Ermitteln von Passwörtern und anderen Daten wird durch das SSL-Zertifikat erheblich erschwert. Ohne ein SSL-Zertifikat würden übrigens alle Daten (auch Passwörter und Bankdaten) unverschlüsselt im Klartext übertragen und können theoretisch auf dem Weg vom Internetprogramm zur Website an jeder Stelle mitgelesen werden.
Betreibst Du eine Webseite, ist die Integration eines SSL-Zertifikats seit 2018 sozusagen Pflicht. Viele Webseitenbetreiber entscheiden sich dennoch gegen das Zertifikat. Das betrifft vor allem die Anbieter, die eine statische Seite ohne Kontaktformular betreiben. Auf diesen Seiten findet keine Kommunikation mit Interessenten oder Kunden statt. Trotzdem solltest Du als Betreiber von Blogs oder einer reinen Impressum-Seite bei der Gestaltung Deiner Webseite unbedingt an das SSL-Zertifikat denken.
Verschiedene Arten von SSL
Zertifikate unterscheiden sich vor allem in der Anzahl der unterstützen Browser/Internetprogramme und der Art, wie der Inhaber eines Zertifikats überprüft wird. Es gilt zwischen drei Arten zu unterscheiden:
- Extended Validation (EV SSL)
- Organization Validated (OV SSL)
- Domain Validated (DV SSL)
Bezüglich des Niveaus der Codierung innerhalb der Zertifikate unterscheiden sich die drei Varianten nicht. EV SSL richtet sich auf den Antragssteller und die Zertifizierungsstelle aus. Bei EV SSL überprüft die Zertifizierungsstelle, ob der Antragsteller das Recht zur Verwendung einer Domain hat. Die Überprüfung erfolgt nach strengen Richtlinien. Daher wird EV SSL immer dann eingesetzt, wenn es um äußerst sensible Daten geht. Neben der Absicherung von Webseiten kommt dieses Zertifikat beim Online Banking zum Einsatz. Es garantiert höchste Sicherheit. Das CA/Browser Forum legt die sich hinter EV SSL verbergenden Richtlinien fest. Aufgrund der Komplexität des mehrschrittigen Verfahrens zur präzisen Absicherung bietet sich dieses Zertifikat für Dich an, wenn Du äußerste Sicherheit für Dein Unternehmen oder Deine Person benötigst.
Auch das Organization Validated (OV SSL) Zertifikat ist wichtig, denn neben dem Schutz Deiner Webseite trägt es ebenso zum verbesserten Google Ranking bei. Das Zertifikat stellt sicher, dass sich User auf einer real betriebenen Unternehmensseite und nicht auf einer kriminellen Homepage befinden.
Dabei richten sich Anbieter des Zertifikats nach allgemeingültigen Informationen, die die Echtheit des Unternehmens bestätigen. Geprüft werden neben dem Firmennamen der Firmensitz und der Inhaber der aufgerufenen Domain. Das Zertifikat erkennst Du an HTTPS vor der eigentlichen Internetadresse und am verschlossenen Schloss vor HTTPS. EV SSL geht einen Schritt weiter und hinterfragt den rechtlichen Status des Unternehmens.
Die Domainvalidierung ist die SSL-Art, die der geringsten Prüfung bedarf. Theoretisch kann jede natürliche Person vom DV SSL Gebrauch machen. Zudem wird der reale Name des Nutzers nicht überprüft. Vorteil dieses Zertifikats ist die schnelle Einbindung. Aufgrund der fehlenden Prüfung des Unternehmens sparen Unternehmer viel Zeit ein. Sie erhalten das Zertifikat ohne Notwendigkeit des Versands diverser Dokumente.
Zudem ist das Zertifikat kostengünstig zu erwerben, das Recht zur Domain-Nutzung wird auch bei DV SSL überprüft. Wer sich und seine Kunden optimal absichern will, sollte auf OV oder EV zurückgreifen, wobei OV für Firmen ausreichend ist. Das Standard-SSL-Zertifikat (DV) ist ideal in Blogs aufgehoben.
Vorteile der Nutzung von SSL
Neben der Sicherheit hast du bei Aktivierung des SSL-Zertifikats auf Deiner eigenen Webseite einen zusätzlichen Rankingfaktor. Für Suchmaschinen und Deine Positionen innerhalb dieser ist das SSL-Zertifikat entscheidend. Ohne dieses rutscht Deine Webseite in den Suchergebnissen höchstwahrscheinlich viele Positionen nach unten.
Ein weiterer Vorteil ist die Seriosität von Seiten mit SSL-Zertifikat. Besucher von Webseiten können im oberen Bereich ihres Browsers sehen, ob die Verbindung zur gesuchten Seite sicher oder unsicher ist. Waren sie bislang nicht auf der ‚unsicheren‘ Seite, entscheiden sie sich gegen eine Weiterleitung dorthin. Für Dich als Webseitenbetreiber kann das einen Vertrauens- und Kundenverlust bedeuten.
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