Als soziale Wesen sehnen wir uns nach der Interaktion mit anderen Menschen. Nichts spiegelt dies besser wider als unser Einkaufsverhalten. Trotz der steigenden Popularität des E-Commerce ziehen es viele von uns vor, in ein Geschäft zu gehen, in dem wir mit einer echten Person interagieren können. Ohne diese menschlichen Repräsentanten sind Marken nur gesichtslose, geldbringende Konstrukte, denen wir nicht vertrauen können. Und deshalb widmen wir uns heute: Brand Humanization.
Um das mit der Digitalisierung unseres Konsums einhergehende Vertrauensdefizit zu überwinden, sollten Marketingspezialisten von verkaufsorientierten Taktiken abrücken, indem sie auf die Menschen zugehen und authentischer werden. Mit anderen Worten: Es geht darum, menschlicher zu werden.
Was ist Brand Humanization?
Jeder Mensch ist einzigartig. Wir alle unterscheiden uns darin, wie wir denken und fühlen. Jeder von uns spricht sprechen verschiedene Sprachen, kleidet sich anders, bewegt sich anders. Wir hegen unterschiedliche Hoffnungen, Träume und Überzeugungen. Und wahrscheinlich genießt auch Du ganz bestimmte Dinge zu tun, bei welchen Du nicht immer erwischen lassen möchtest.
Wenn Du Deine Marke menschlicher machen möchtest, solltest Du anfangen, sie wie einen Menschen zu betrachten. Genauso wie Du Ihre Zielgruppe zu einer Persona machst, um diese besser zu verstehen, solltest Du auch eine Marken-Persona erstellen, mit der sich Dein Publikum leicht identifizieren kann.
Die Vermenschlichung Deiner Marke, auch bekannt als Markenanthropomorphismus, besteht darin, ihr bestimmte Persönlichkeitsmerkmale zuzuordnen und dann festzulegen, wie sich diese Merkmale in ihren Handlungen widerspiegeln.
Je nachdem Zielgruppe kann Deine Marke professionell und sachlich oder entspannt und verspielt sein. Sie könnte auch süß und einfühlsam oder sarkastisch und witzig sein, schüchtern und zurückhaltend oder laut und übertrieben.
Die Persönlichkeit, die Du Deiner Marke zuschreibst, sollte sich in Deinen Marketingbemühungen widerspiegeln. Sie sollte das Aussehen Deines Logos, Deiner Website, Deines Domainnamens sowie die Farben, Schriftarten und Designelemente definieren, die Du verwendest.
Wenn Du zum Beispiel einen Domainnamen für Deine Website auswählst, solltest Du einen Namen wählen, der Deine Zielgruppe anspricht und mit ihr kommuniziert. Wenn Du zum Beispiel ein technisches Unternehmen gründest, kannst Du eine .tech Domainendung wählen. Falls Du hingegen eine eCommerce-Website einrichtest, kannst Du Dich für die Domainendung .store oder .shop entscheiden.
Die Persönlichkeit Deiner Marke sollte sich auch im Tonfall Deiner Stimme widerspiegeln – egal ob Du Dich entscheidest, eine Autorität, ein freundlicher Experte oder die Person von nebenan zu sein.
4 Möglichkeiten, Deine Marke menschlicher zu machen
1. Erzähle Deine Geschichte
Damit sich Menschen mit Deiner Marke identifizieren können, sollten sie Dein wahres Ich sehen, einschließlich Deiner Unvollkommenheiten. Ja, man sollte seine Expertise und die besten Eigenschaften seiner Produkte hervorheben, um Glaubwürdigkeit aufzubauen, aber um eine tiefere Verbindung aufzubauen, solltest Du auch authentische Geschichten erzählen.
Echte menschliche Geschichten handeln ebenso von Herausforderungen, Misserfolgen und schlechten Entscheidungen, wie von Ruhm. Sie handeln genauso von Glück und Überraschungen wie von harter Arbeit und Hingabe.
Wie kam es zu Deiner Geschäftsidee? War sie das Ergebnis einer langjährigen Leidenschaft oder eines zufälligen Geistesblitzes? Welche Fehler hast Du auf Deinem Weg gemacht und was hast Du daraus gelernt? Wie hast Du einige Deiner größten Herausforderungen gemeistert?
Jeder Mensch geht durch Höhen und Tiefen und das Teilen der Tiefpunkte Deiner Reise zeigt den Leuten, dass Du keine Angst hast, verletzlich zu sein. Erzähle ihnen Geschichten, in denen sie ein Stück von sich selbst finden können, anstatt Dich als perfekt darzustellen.
2. Das Publikum einbinden
Ein Teil des Menschseins ist das Gefühl der Zugehörigkeit, sei es zu einer Familie, einem professionellen Team oder zu einer Gemeinschaft. In der heutigen Zeit können Marken dieses Gemeinschaftsgefühl bei ihren Kunden aufbauen, wenn sie als mehr als nur ein Unternehmen behandelt werden möchten.
Wenn Du Deine Kunden in die aufregende Reise, die Dein Unternehmen unternimmt, mit einbeziehst, wird dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit gefördert und eure Bindung gestärkt.
Dies kann durch einfache CTAs in Deinem Inhalt geschehen. Wenn Du zum Beispiel über die Geschichte Deiner Marke sprichst. Bitte Deine Kunden, ähnliche Erfahrungen, die sie vielleicht gemacht haben, oder wie sie mit einer besonders herausfordernden Situation umgehen, im Kommentarbereich zu teilen.
Wenn Du Dein Unternehmen ausbauen oder neu ausrichten möchtest, wende Dich an treue Kunden und bitte sie um ihre Vorschläge, wie Du Dich verbessern kannst. Du kannst ihnen sogar einen frühen Zugang zu neuen Produkten oder Dienstleistungen anbieten, bevor Du sie auf den Markt bringst und sie um eine ehrliche Bewertung bitten.
Du kannst soziale Medien nutzen, um Dich mit Deinem Publikum durch interaktive Posts zu verbinden. Interaktive Posts beinhalten Live-Q&As, Umfragen, Frage-Posts und Online-Events.
Um das Engagement zu erhöhen, kannst Du die Leute dazu ermutigen, über ihre Erfahrungen mit Dir zu sprechen und ihre Inhalte auf Deinem Account zu teilen. Wenn Du zum Beispiel ein Hotel bist, kannst Du Deine Gäste bitten, Dich auf ihren Bildern zu taggen.
3. Nimm sie mit hinter die Kulissen
Wenn es um die Stars Deiner Marke geht, strahlen Deine Teammitglieder genauso hell wie Deine Produkte. Stelle Dein Rockstar-Team der Welt vor und beobachte, wie das Publikum auf Deine Marke reagiert.
Reale Bilder verwenden
Die Vorstellung Deines Teams mit Bildern im „Über uns“-Bereich Deiner Firmenwebsite bietet Deinen Besuchern die Möglichkeit, Deinem Markennamen buchstäblich ein Gesicht (oder mehrere Gesichter) zuzuordnen.
Nette und einfache, lächelnde Gesichter in einer semi-professionellen Umgebung sind immer eine sichere Option. Du kannst aber auch mit Ausdrücken und dem Ambiente spielen, je nachdem, was Dein Unternehmen macht und welches Markenimage Du anstrebst.
Spannende Lebensläufe schreiben
Langweile die Besucher nicht mit professionellen Referenzen und Fachchinesisch. Auch wenn Kunden wissen wollen, dass ein glaubwürdiges Team hinter der Marke steht. Vor allem wollen diese Menschen kennenlernen, ihre Ansichten, Interessen, was sie hierher gebracht hat und ihre persönlichen Errungenschaften wie den Gewinn eines Marathons oder den Start eines erfolgreichen YouTube-Kanals.
Arbeitsleben zeigen
Wie sieht ein typischer Tag in Deinem Büro aus? Bleibt die Arbeit stehen, wenn jemand seinen Hund mit zur Arbeit bringt? Wie witzig war das letzte Team-Lunch? Oder der River-Rafting-Ausflug, den ihr gemeinsam gemacht habt?
Gib Deinem Publikum auf Deiner Website und in den sozialen Medien mit relevanten Hashtags einen Einblick in Dein Arbeitsleben, um zu zeigen, wie bereichernd es ist, Teil Deiner Marke zu sein.
4. Kommunikation personalisieren
Wir alle wollen persönliche Aufmerksamkeit, weil wir uns dadurch sicherer, verstanden und wertgeschätzt fühlen. Das liegt in der menschlichen Natur und deshalb sollte es auch in der Natur Deiner Marke liegen.
Dank der Automatisierung (ein ziemliches Paradox, das wissen wir), ist personalisiertes Marketing das, was wir alle erwarten. In der Tat sind wir heutzutage derart daran gewöhnt, dass Marken uns kennen. Es genügt nicht mehr, Menschen in E-Mails mit ihrem Vornamen anzusprechen, um Magie zu erzeugen.
Menschliche Interaktionen, auch im beruflichen Umfeld, gehen oft über das Geschäftliche hinaus. Falls Du Elemente wie Vertrauen und Loyalität in Deinen Kundenbeziehungen anstrebst, kannst Du Dich nicht als Unternehmen mit ihnen verbinden, sondern als Freund, Vertrauter, Experte und Problemlöser.
Du kannst Automatisierungen nutzen, um zu sehen, wo sich Deine Kunden in ihrer User Journey befinden. Dementsprechend lässt daraufhin Deine Kommunikation anpassen. Wenn sie zum Beispiel gerade ein Konto bei dir erstellt haben, kannst Du ihnen eine personalisierte „Dankeschön“-E-Mail schicken, zusammen mit Empfehlungen oder sogar einen Ratgeber zum Einkaufen auf Deiner Website.
Wenn sie gerade einen Kauf abgeschlossen haben, bedanke Dich bei ihnen, frage nach Feedback und zeige ihnen ähnliche Produkte. Nach ihrer Lieferung kannst Du Links zu Inhalten senden, die die Nutzung und Pflege des Produktes erleichtern.
Kaufen Kunden regelmäßig bei Dir ein, kannst Du ihnen für ihr Vertrauen danken und sie um eine Bewertung bitten.
Fazit zu Brand Humanization
Hinter der Idee, Deine Marke menschlich zu machen, steht die Idee, über den Verkaufsaspekt hinauszugehen und den Menschen zu zeigen, der Du wirklich bist – Träume, Stärken, Leidenschaften und Unvollkommenheiten inklusive.
Sei echt, sei ehrlich und scheue Dich nicht davor, über Dich selbst zu lachen. Du solltest Deine Beziehung zu Deinen Kunden genauso behandeln, wie Du Deine persönlichen Beziehungen behandeln würdest. Dann kannst Du zusehen, wie Deine Marke von einer reinen Marke zu einem lebendigen Teil der Gesellschaft wird.
Gastbeitrag von Tasmiya Sayed von Radix. Radix ist die Registry für Domainendungen wie .ONLINE , TECH, .SHOP und viele weitere….
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