Hinter jeder Top-Level-Domain (TLD) steht eine Registry, welche die Rahmenbedingungen und Anforderungen für die Registrierung festlegt und die TLD verwaltet. Doch was bedeutet das genau? Welche Unterschiede gibt es zwischen verschiedenen Registries und warum solltest Du diese bei der Wahl Deiner Domainendung berücksichtigen?
Welche Rolle hat eine Registry?
Registries sind Organisationen, die eine oder (in vielen Fällen) mehrere Top-Level-Domains (TLDs) verwalten. Sie verantworten dabei die technische Umsetzung von Domainregistrierungen und müssen gewährleisten, dass hierbei jede Domain weltweit einzigartig vergeben ist.
Eine Registry legt dabei im Vorfeld für jede ihrer TLDs konkrete Bedingungen fest, unter denen eine Domain überhaupt registriert werden kann. Da diese Bedingungen je nach TLD variieren, ist es wichtig, sich vorab mit diesen vertraut zu machen. So kann eine Registry zum Beispiel festlegen, wer eine Domain registrieren darf, wie lange die Registrierung gültig ist und welche anderen Anforderungen für eine erfolgreiche Registrierung notwendig sind.
Werfen wir also einen Blick darauf, welche Unterschiede zwischen verschiedenen Registries bestehen und welche Auswirkungen dies auf Deine Wunschdomain haben kann.
Verschiedene Anforderungen für die Domainregistrierung
Der Registrierungsprozess von Domains variiert also in Abhängigkeit von der TLD. So können beispielsweise bestimmte Anforderungen für den Antragsteller gelten. Auch die Verfahrensweise sowie technische Spezifikationen können variieren. Folgende Beispiele verdeutlicht diese Diversität an Anforderungen für den Registrierungsprozess für Domains:
- besondere Verifizierungsverfahren – Bei einigen TLDs wie zum Beispiel .bank oder .insurance ist ein umfangreiches Verifizierungsverfahren erforderlich. Hier müssen Organisationen ihre Legitimität durch Nachweise ihrer Zulassung in regulierten Branchen demonstrieren. Aus gutem Grund, denn so werden die Sicherheit und Glaubwürdigkeit von Domains mit diesen Endungen gewährleistet.
- geografische Einschränkungen – Die Verbundenheit mit einer bestimmten Region kann auch bei der Wahl einer Domain eine Rolle spielen und gezielt den lokalen Charakter der entsprechenden TLD unterstreichen. Für die Registrierung einer .eu-Domain müssen Antragsteller beispielsweise ihren Wohnsitz oder eine Niederlassung in einem Mitgliedsland der Europäischen Union nachweisen. Auch .nyc-Domains stehen nur Personen oder Organisationen zur Verfügung, die einen nachweisbaren Wohnsitz oder Geschäftssitz in New York City haben.
- branchenspezifische TLDs – TLDs wie .travel sind speziell für die Reise- und Tourismusbranche reserviert. Antragsteller müssen nachweisen, dass sie aktive Mitglieder der Reisebranche sind, um eine solche Domain registrieren zu können. Und auch die .edu-TLD ist speziell US-basierten Bildungseinrichtungen vorbehalten, welche akkreditiert sein müssen. Auch hier dienen die speziellen Verifizierungsverfahren dazu, die Exklusivität und Glaubwürdigkeit dieser speziellen Domains zu gewährleisten.
- offene vs. geschlossene Registrierungen – Während die meisten gTLDs für die Allgemeinheit zugänglich sind, gibt es auch geschlossene TLDs, die für die interne Nutzung durch spezifische Organisationen vorgesehen sind. Hierzu gehören vor allem die sogenannten Brand TLDs, deren Registrierung nur den jeweiligen Eigentümer der Marke vorbehalten ist. Einige Beispiele hierfür sind .google, .bmw und .apple.
- verfügbare Zeiträume für die Registrierung – Einige TLDs erlauben die Registrierung nur für festgelegte Zeiträume – typischerweise ist das ein Jahr. Jedoch gibt es auch einige Domainendungen mit flexibleren Registrierungslängen, darunter .com, .org, .net und .info. Alternativ wählst Du bei Deinem Domainanbieter einfach die Option zur automatischen jährlichen Verlängerung. Dann bist Du ebenso auf der sicheren Seite, dass Dir Deine registrierten Domains erhalten bleiben.
Unterscheiden sich Registries auch in Sachen Sicherheit?
Die kurze Antwort: ja. Auch hier lohnt sich ein Vergleich, denn auch beim Thema Sicherheit unterscheiden sich Registries. Die Sicherheitsmaßnahmen für verschiedene TLDs können erheblich variieren und sowohl die Sicherheit des Domain-Inhabers als auch das Vertrauen seitens des Nutzers maßgeblich beeinflussen. Folgende Sicherheitsaspekte solltest Du berücksichtigen:
DNSSEC
DNSSEC ist eine wichtige Technologie zur Erhöhung der Sicherheit im Domain Name System. Registries, die dein Einsatz von DNSSEC aktiv unterstützen, tragen dazu bei, die Authentizität und Integrität von DNS-Antworten zu sichern. Insbesondere Registries von ccTLDs wie darunter .nl und .se haben DNSSEC stark adoptiert und bieten umfangreiche Ressourcen zur Implementierung an.
Registry Lock
Einige Registries bieten eine zusätzliche Sicherheitsfunktion namens „Registry Lock“ an. Dieser Service schützt eine Domain auf Registry-Ebene vor unautorisierten Änderungen, wie zum Beispiel dem Transfer der Domain oder Änderungen an den DNS-Einstellungen. Der Lock muss in der Regel durch direkte Kommunikation mit der Registry aufgehoben werden. Das schafft eine zusätzliche Sicherheitsebene gegenüber Domain-Hijacking.
WHOIS Datenschutz und Richtlinien
Auch der Schutz der Privatsphäre von Domaininhabern ist ein wichtiger Sicherheitsaspekt. Einige Registries bieten hierfür standardmäßig WHOIS-Datenschutzservices. Alternativ ermöglichen es einige den Registraren, Services anzubieten, welche die persönlichen Informationen der Domaininhaber vor dem öffentlichen WHOIS-Verzeichnis verbergen. Nicht zuletzt hat auch die Einführung der GDPR (General Data Protection Regulation) in der EU bei vielen Registries zu strengeren Datenschutzpraktiken geführt.
Anti-Abuse-Policies
Registries mit aktiven Anti-Abuse Policies und Maßnahmen zeigen besonders deutlich Flagge bei der Bekämpfung von Missbrauch durch Phishing, Malware-Verbreitung und Spam über ihre TLDs. Durch die Einrichtung spezialisierter Teams oder die Zusammenarbeit mit externen Sicherheitsorganisationen sind diese Registries bemüht, möglichst schnell Missbrauchsfälle zu identifizieren und auf diese zu reagieren.
Drum prüfe, wer sich (ewig) bindet…
Obige Beispiele unterstreichen, dass die Wahl der Wunsch-Domain nicht von deren Verfügbarkeit abhängen, sondern auch mit einer sorgfältigen Abwägung der Anforderungen und Einschränkungen für den Registrierungsprozess und täglichen Praktiken der jeweiligen Registry einhergehen sollte. Dabei können die vordefinierten Registrierungsanforderungen je TLD nicht nur Einfluss darauf haben, welche Domains Dir tatsächlich zur Registrierung zur Verfügung steht. Vielmehr entscheidet Deine endgültige Wahl auch darüber, wie die Vertrauenswürdigkeit Deines Internetauftritts eingestuft wird.
Wir bei Domain-Offensive unterstützen Dich gern bei diesem Prozess und automatisieren darüber hinaus so viele Sicherheitsmechanismen wir möglich, um Dir Mühe und Zeit zu sparen. Unser Service-Team bietet Dir umfassende Informationen zu den jeweiligen Domainendungen verschiedener Registries und leistet Dir gern Hilfestellung, um die für Dich passende Domain zu finden und erfolgreich zu registrieren. Und natürlich begleiten wir Dich anschließend auch bei allen weiteren Schritten und Fragen rund um die Verwaltung Deiner Domain.
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