Schon ein winziges Datenleck kann Dir und Deinem Unternehmen massiv und nachhaltig schaden. Du verlierst im schlimmsten Fall nicht nur das Vertrauen deiner Nutzer, sondern musst dich mit Klagen und Umsatzausfällen auseinandersetzen. Bis heute gibt es Unternehmen, die sich von einer erfolgreich durchgeführten Hackerattacke nie wieder erholt haben. Leider nimmt die Anzahl an Cyberspionage und Cybercrime stetig zu. Auch Websites sind dabei beliebte Einfallstore für Kriminelle. Trotz deren zunehmender Raffinesse, hast Du viele Möglichkeiten, um Deine Website vor Cyberangriffen zu schützen!
Was ist ein Cyberangriff und welche Arten gibt es?
Der Begriff Cyberangriff ist eigentlich nur eine oberflächliche Bezeichnung verschiedener Ereignisse. Gemeinsam habe diese einen erheblichen Schaden für alle Beteiligten. Primär steckt dahinter der Versuch (oder Vollzug) eines nicht-autorisierten, böswilligen Zugriffs auf ein Computersystem, Hardware-Endgeräte, Software oder aber eine Website. Zu unterscheiden sind die verschiedenen Angriffsarten:
Angriffe mit Schadsoftware
Schadhafte Software (vor allem Malware) ist ein großes Risiko für die Sicherheit. Weit verbreitet ist diese Methode vor allem in Form von Ransomware. Anhand dieser werden Dateien verschlüsselt und infolgedessen der Websitebesitzer erpresst, für den Zugriff auf seine eigenen Dateien ein Lösegeld zu zahlen.
Eine weitere Form von Schadsoftware ist ein sogenanntes Rootkit. Dieses Software-Tool nutzt Hintertüren und Sicherheitslücken, um per Fernzugriff ein Netzwerk zu kapern. Ausgefeilte Rootkit-Tools sind oft in der Lage, Sicherheitssoftware zu deaktivieren.
Angriffe auf Passwörter
Nach wie vor sind Passwörter die größte Schwachstelle bei Hackerangriffen. Nicht umsonst wird die einfache Zahlenkombination 123456 jedes Jahr aufs Neue als beliebtestes Passwort gewählt. Mit einem entschlüsselten Passwort erhält ein Hacker Zugriff auf sämtliche, teils hochsensible Dateien. Für die Entschlüsselung kommen vor allem Brute-Force-Attacken zum Einsatz, welche automatisiert tausende Kombinationen ausprobieren, bis es zu einer Übereinstimmung kommt.
Darüber hinaus gibt es jedoch auch weitere Methoden, sich Zugang zu Passwörtern zu verschaffen. So werden Opfer mittels Social Engineering gezielt über soziale Netzwerke angesprochen und zur freiwilligen Weitergabe von Zugangsinformationen bewegt. Oder aber Angreifer installieren unbemerkt einen Keylogger (meist als trojanisches Pferd), welcher es ihnen ermöglicht, eingegebene Daten wie PINs automatisch zu erfassen und auszuspionieren.
DDos-Attacken
Distributed Denial of Service ist eine Angriffsvariante, bei der ein Server gezielt überlastet wird. Ob Verbindungsanfragen, falsche Paketübertragungen oder Nachrichtenfluten – der Einsatz dieser Methode ist weit verbreitet. Das Ziel ist primär die Verlangsamung oder auch die Abschaltung eines Dienstes bzw. einer Website. Legitime Nutzer erhalten daraufhin keinen Zugang mehr zum Dienst, was der Reputation erheblich schaden kann.
Phishing
Phishing setzt auf die Vertrauenswürdigkeit seriöser Websites. Angreifer erschleichen sich Zugangsdaten, indem sie E-Mails versenden, welche den Empfänger auf eine gefälschte Website (zum Beispiel einer Finanzbehörde oder offiziellen Einrichtung) locken.
Gibt ein die Irre geführter Nutzer seine Daten auf einer solchen gefälschten Website ein, landen diese in den Händen der Kriminellen. Vermehrt kommt in den letzten Jahren auch Voice-Phishing zum Einsatz oder sogenanntes Smishing, welches potenzielle Opfer per SMS kontaktiert.
SQL-Injection Angriffe auf die Datenbank
Dynamische Websites basieren auf einer Datenbank – genau hier setzen Hacker ihren Angriffspunkt. Böswillig konstruierte Anfragen verändern die in der Datenbank gespeicherten Daten oder löschen sie vollständig. Dabei können nicht nur Geschäftsdetails in die falschen Hände geraten, sondern auch die schützenswerten Daten Deiner Kunden.
Website-Sicherheit erfordert viel Eigeninitiative
Gegen einen Hackerangriff ist niemand immun – vom Großkonzern bis hin zum kleinen Unternehmen oder privaten Blog. Doch es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten unaufwendiger Sicherheitsvorkehrungen, mit welchen Du Deine Website vor Cyberangriffen schützen kannst. Dazu gehören:
- Sichere Passwörter – Die Festlegung eines sicheren Passworts ist der wichtigste Schritt in Sachen Sicherheit. Mindestens 12 Stellen sollte dieses umfassen – darunter nicht nur Buchstaben, sondern auch Zahlen und Sonderzeichen. Nutze hierbei keine Passwortvorschläge, die deinen Namen oder persönliche Daten beinhalten. Wann immer möglich, setze auf 2-Wege-Authentifizierung, denn so musst du jeden Login mit einem an Dein Mobiltelefon geschickten Code verifizieren.
- Verwendung von SSL-Zertifikaten und HTTPS – Um den Datenaustausch über Deine Website abzusichern, stehen sogenannte SSL-Zertifikate (Secure Socket Layer) zur Verfügung. Hacker können Daten zwar noch immer abfangen, sie aber nicht mehr entschlüsseln. Viele Hoster stellen die Verschlüsselung automatisch zur Verfügung. Deine Webbesucher erkennen eine verschlüsselte Übertragung am Schlosssymbol in der Browserleiste.
- Aktualisierte Plugins – Die ständige Weiterentwicklung ist Teil des modernen Internets. Dabei werden auch potenzielle Risikofaktoren schnell eliminiert und behoben. Achte daher darauf, Deine Plugins immer auf dem aktuellsten Stand zu halten. Verwendest Du ein Content Management System, dann kannst Du ein Plugin für automatisierte Updates nutzen.
- Aktuelles CMS-System – Dein Content-Management-System ist das Herzstück Deiner Website. Daher ist auch hier Aktualität eine wichtige Voraussetzung, um Angriffen vorzubeugen. Kommt es zu Sicherheitslücken, werden meist umgehend Software-Patches ausgespielt.
Malware vorbeugen – effektiv und wichtig
Immer raffiniertere Malware-Angriffe machen das Thema Sicherheit für Unternehmen zu einer Herausforderung. Die Schäden gehen dabei oft in Millionenhöhe. Doch auch hier gibt es Schutzmaßnahmen. An vorderster Stelle steht die Installation und regelmäßige Aktualisierung von Sicherheitssoftware. Diese allein ist jedoch nicht ausreichend, um Malware zuverlässig abzuhalten.
Ein effektiver Malware-Schutz integriert mehrere Maßnahmen zur Risikominimierung. Dazu gehören:
- Überprüfung der Systeme auf Schwachstellen innerhalb der IT-Infrastruktur
- Konzept zur Reaktion in einem Notfall
- Schulung der Mitarbeiter, insbesondere im Hinblick auf Homeoffice
- keine Nutzung ungeschützter WLAN-Netzwerke
Datensicherheit – einfache Maßnahmen als Vorkehrung
Daten sind der sensibelste Bestandteil eines jeden Unternehmens. Sie zu schützen, ist eine Hauptaufgabe eines jeden IT-Verantwortlichen. Hierfür braucht es eine optimale IT-Infrastruktur sowie regelmäßige Updates für alle Systeme und Anwendungen. Doch einige Sicherheitslücken und unautorisierte Zugriffe kommen aus den eigenen Reihen.
Mit der zunehmenden Relevanz von Remote Work (mehr als 60 % aller Unternehmen bieten Homeoffice als Option für Bürotätigkeiten) steigt auch die Anzahl weiterer Risikofaktoren. Mitarbeiter greifen von überall auf das Firmennetz zu. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass unnötige Befugnisse und Zugriffsmöglichkeiten zum Einfallstor für Hacker und Schadsoftware werden. Achte darauf, nur jenen Nutzern Zugriff auf sensible Daten zu geben, die auch wirklich damit arbeiten.
Dazu gehört auch, regelmäßig zu kontrollieren, welche Geräte nicht mehr genutzt werden oder gar unbekannt sind und direkt aus der Zugriffsliste entfernt werden sollten. Es gibt spezielle IT-Lösungen, die diesen Prozess automatisieren. Erfolgt daraufhin der Login-Versuch von einem nicht autorisierten Endgerät, muss dieses den Zugriff beim Administrator beantragen.
Schulung & Bewusstsein schaffen für Deine Mitarbeiter
Eine große Zahl an Risikofaktoren basiert auf Unwissenheit. Die Weiterentwicklung in Richtung digitale Welt passiert so rasant, dass nicht jeder den gleichen Wissensstand hat. Dabei ist genau jenes Wissen so entscheidend, um und alle über Deine Website ausgetauschten Daten vor Cyberangriffen zu schützen.
Mithilfe von speziellen Schulungen unterstützt du deine Mitarbeiter dabei, ihre eigenen Schwächen zu aufzudecken. Wer das eigene Sicherheitsbewusstsein schärft, erkennt Fallen und Schwachstellen oft schon auf den ersten Blick. Jegliche Prävention ist einfacher, kostengünstiger und effektiver, als im Schadensfall die eigene Reputation aufs Spiel zu setzen und Daten, Kunden aber auch jede Menge Geld und Nerven zu verlieren.
Fazit zum Schutz vor Hackerangriffen
Nahezu tagtäglich erreicht uns eine Flut aus Schlagzeilen und Nachrichten rund um spektakuläre Hackerangriffe. Die Angst, einmal selbst zum Opfer zu werden, ist allgegenwertig. Doch mit dem Bewusstsein für drohende Gefahren, machst Du den ersten wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Es gibt zahlreiche Maßnahmen, mit denen du Deine Daten im Allgemeinen, aber inbesondere auch Deine Website vor Cyberangriffen schützen kannst. Vergiss daher nie, bereits vorab einen Notfallplan zu erstellen. Falls der Moment X doch einmal eintrifft, hilft dir dieser dabei, im Worst-Case-Szenario einen kühlen Kopf zu bewahren.
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